Sünde und Schuld

Sünde und Schuld kann man leugnen, verkennen, schön reden, auf andere schieben oder verdrängen. Man kann innerlich bis zu einem gewissen Grad abstumpfen und verhärten. Aber irgendwann und irgendwo und irgendwie holt uns die Sünde und Schuld wieder ein. Wie ein Stein, wie ein Klotz am Bein wirken sich Sünde und Schuld auf unser Denken, Handeln, Reden und Tun - auf unser Leben und unsere Lebensfreude - hemmend und lähmend aus.

Schuldig werden gegenüber Menschen ist nach unserem Glauben auch immer schuldig werden gegenüber Gott, weil Er jeden Menschen liebt und echte Liebe leidet mit dem Geliebten immer mit.

Wie mit der Schuld, wie mit dem Sündigsein umgehen? Die Medizin und die Psychologie können uns helfen, psychosomatische Symptome, die nicht nur, aber auch von unverarbeiteter Schuld herrühren können, aufzuarbeiten und ihre Ursachen und Folgen zu erkennen.

Aber wegnehmen können sie die Schuld nicht!

Menschen können sich und sollen sich verzeihen und vergeben - und doch bleibt oft ein Rest.

Lasst euch mit Gott versöhnen!, rät der Apostel Paulus uns Menschen. Gott vergibt ganz, verzeiht ganz, heilt auch die Wunden durch seinen Sohn Jesus Christus!

Dies kann auf verschiedene Art und Weise geschehen: Im Bittgebet um Vergebung - wie etwa im Vaterunsergebet. Im Wiedergutmachen, sofern möglich. In einer Aussprache. Durch gute Werke. In einer Bußandacht und im Sakrament der Beichte.

Wichtig sind dabei die Erkenntnis, die echte Reue - dass es uns leid tut, das Bekenntnis - das Eingestehen der Schuld, der Wille zur Besserung und zum möglichen Wiedergutmachen.

Manchmal fehlt uns einfach nur ein kleiner Schritt, die Versöhnung zu wagen! Aber um wie viel besser würde es uns dann gehen! Jesus will uns nicht nur das Dunkel der Schuld erhellen, sondern Er nimmt die Schuld weg! Diese Einladung steht: Lassen wir uns mit Gott versöhnen!

Pfarrer Marcel Brdlik